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Hummel Traktoren

Deutschland

Mit freundlicher Genehmigung von Dietmar Kolb. Eine ungekürzte Fassung mit vielen historischen Bildern auf finden Sie auf seiner Homepage hummeleinachser.lima-city.de/.
 

Hummel Logo kleinBaden-Württemberg ist ein Land mit vielen geschäftstüchtigen Tüftlern. Auch im Bereich der Traktoren war dies gerade in der Nachkriegszeit ersichtlich. Kleine Firmen, leider heute oft nur noch Insidern bekannt, brachten teils unter schwierigsten Umständen neue Produkte auf den Markt. Als Beispiel stehen die auf diesen Seiten schon genannten Firmen Huber & Wössner (Mulag) und Kühner & Berger (Dieselzwerg). Mulag ist heute noch ein Begriff, andere haben es nicht geschafft, Krisenjahre zu überleben. Dazu gehört auch die Firma Hummel, die Anfang der fünfziger Jahre mit dem Bau von Einachsern begann. Das Programm wurde ausgebaut über Knicklenker und Schmalspurschlepper bis hin zu Kleintraktoren in normaler Breite.

Die Gründung der Firma Hummel geht ins neunzehnte Jahrhundert zurück, es begann in einer Dorfschmiede. Bis zum zweiten Weltkrieg wurden alle möglichen Maschinen für die Landwirtschaft und Industrie gebaut, z.B. Dreschmaschinen, Bandsägen, Kreissägen und Steinschrotmühlen.

Im Zuge der Nachkriegsereignisse des zweiten Weltkriegs erfolgte die fast völlige Demontage des Maschinenparks sowie die Beschlagnahme von Material und Halbfabrikaten. Ludwig Hummel sen. hatte die große Aufgabe, die zerrüttete Firma neu aufzubauen.
 

Hummel DT54 SchmalspurBereits während der Kriegsjahre wurde ein 6 PS-Benzin-Motormäher entwickelt und gebaut. Diese Maschine bildete den Anfang der Fabrikation in der Nachkriegszeit. Das Hauptwerk Heitersheim versuchte zunächst, mit dem verbliebenen Maschinenpark durch die Herstellung von Schrotmühlen und Rübenschneidern sowie den dazu gehörenden Elektromotoren wieder ins Geschäft zu kommen. Die Lücken im Maschinenpark wurden nach und nach durch Eigenbauten behelfsmäßig ergänzt.

Dem Wunsch der Landwirtschaft Rechnung tragend, wurde 1950 ein schwerer Einachsschlepper geschaffen. Mit acht Gangstufen und zwei Zapfwellen-Geschwindigkeiten war er für die Bodenbearbeitung sowie für den Transporteinsatz uneingeschränkt verwendbar.
 

Der Einachsschlepper hat folgende Entwicklungsstufen durchlaufen:

  • Zweitakt-Otto-Motor
  • Zweistoffmotor
  • Dieselmotor mit Handstarteinrichtung
  • Dieselmotor mit elektrischer Anlasseinrichtung
  • eine zusätzliche wegeabhängige Zapfwelle zum Antrieb eines Triebachsanhängers, der in allen Vor- und Rückwärtsgängen im Allradsystem arbeiten kann

Hummel U58Angeregt durch die Forderung der Besitzer von Einachsschleppern nach einer bequemeren Fahrweise brachte die Firma 1953 den Einachsschlepper mit Schleppachse als Type DS 53 auf den Markt. Dem Fahrer war jetzt nicht nur die Sitzmöglichkeit und auch die Lenkung mit einem Steuerrad geboten, sondern auch die Veränderung des Achsabstandes, wodurch die Aufnahme einer Ladepritsche gegeben war. Das Lenksystem der Knicksteuerung löste gleichzeitig die Frage des Wendens auf kleinstem Raum. Im Jahre 1956 erfuhr diese Maschine wesentliche Verbesserungen und als HA 56 heraus - mit Allradantrieb und einer hydraulischen Hebevorrichtung für die Anbaugeräte.

Daneben wurde ein Vierradschlepper der leichten Bauklasse mit 10 PS Dieselmotor konstruiert. Eine Ausrüstung mit Seitenmähwerk oder Frontmähwerk war nicht möglich. Wegen Überlastung der Fertigungswerkstätten konnte die Produktion erst im Jahre 1954 aufgenommen werden. Ein Jahr später erfuhr diese Typreihe eine Erweiterung durch den Bau eines 12 PS- Schleppers.

Der Einachsschlepper wurde weiterentwickelt und daneben ein leichter Vierradschlepper, vor allem für den Einsatz im Wein- und Obstbau, geplant und auch gebaut.

Ende des Jahres 1960 wurde die bisherige Firma A. Hummel Söhne aufgelöst und stattdessen zwei neue Firmen gegründet und zwar:

  1. Ludwig Hummel, Maschinenfabrik und Eisengießerei, Heitersheim.
  2. Anton Hummel, Landmaschinen, Reparaturwerkstätten, Heitersheim.

Anton Hummel hat zum 31.12.1981 den Betrieb aufgegeben. Ludwig Hummel blieb von den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen, denen die Landmaschinenbranche Ende der sechziger und in den siebziger Jahren ausgesetzt war, nicht verschont. Der Absatz ließ nach, Liquiditätsprobleme traten auf, Personal musste entlassen werden. Die Firma „Ingenieur Ludwig Hummel“, die 1981 noch einmal geändert wurde in „Ingenieurbüro & Technologie“, hat zum 31.08.1985 den Betrieb aufgegeben.

Link zu den Traktoren von Hummel
 

Fotos: Peter Kautz