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Hersteller - IFA (DDR) - Geschichte -

 

IFA - ein Überblick zur Geschichte

Nach dem zweiten Weltkrieg sah es in Deutschland überall gleich aus - überall war sehr viel zerstört, die Infrastruktur lag am Boden und der Handelwert der Reichsmark gleichfalls. Das Land war in Besatzungszonen aufgeteilt, vieles was der Zerstörung entkommen war, wurde von der Besatzungsmächten beschlagnahmt, demontiert und in die jeweiligen Heimatländer der Besatzer abtransportiert.

IFA T157-2 UniversalladerUm im Fahrzeugbau einen Anfang zu finden, wurde überall auf Vorkriegstechnik zurückgegriffen. So auch in der östlichen Besatzungszone, alte Marken und Techniken lebten wieder auf. Mühsam wurden mit den noch vorhandenen Resten an Produktionsmaschinen und viel Provisionstalent erste Modelle wieder produziert, die teilweise auch schon geänderte Hersteller- und Typenbezeichnungen bekamen.

In der östlichen Besatzungszone formierte sich nach und nach die DDR (Deutsche demokratische Republik) und die bisherigen Firmen wurden in VEB (Volkseigener Betrieb) umgewandelt. Diese wurden in der Fahrzeugproduktion zusammengefasst in der IFA (Industrieverband Fahrzeugbau). Unter diesem Namen sind hier auch die Fahrzeuge der ehemaligen DDR zusammen geführt, um die heute schon verwirrenden Zusammenhänge zu erklären.

Als die DDR 1989 / 1990 zerbrach und anschließend zur Bundesrepublik Deutschland gehörte, führte die Umstellung vom sozialistischen Umfeld zur demokratisch gelenkten Wirtschaft zu vielen Unsicherheiten in den politischen Entscheidungen. Viele Tatsachen, die in dieser Zeit des Umbruchs geschaffen wurden, sind aus heutiger Sicht kurzsichtig und falsch. Das große Sterben der bestehenden Firmen begann, viele Arbeitsplätze gingen unwiederbringlich verloren.

Im Fahrzeugbau hat meines Wissens keine der ehemaligen, teilweise sehr erfolgreich produzierenden Marken überlebt. Kurzfristig vielleicht, aber nach einigen Jahren wurden die Produktion eingestellt oder in die Palette der übernehmenden Firmen implementiert.
 

PKW und Geländewagen

Kapitel kommt später
 

LKW, Omnibusse und Kleintransporter

Kapitel kommt später
 

Motorräder und Motorroller

Kapitel kommt später
 

Traktoren

IFA RS01-40 PionierDie erste Serie der DDR Traktoren erschien 1949 und basierte auf Vorkriegsmodellen hier angesiedelter Firmen. Der Vorgänger des RS01/40 Pionier war der Famo XL, der RS02/22 Brockenhexe hatte einen in Lizenz gebauten Deutz Motor und eine Motorhaube von Orenstein & Koppel, weil deren Presswerkzeuge den Krieg überlebt hatten. Der RS03/30 Aktivist ging auf einen Holzgasschlepper ebenfalls von O&K bzw. MBA zurück.

Erst der RS04/30 war eine komplett neue Entwicklung aus der DDR, er erhielt auch keinen zusätzlichen Verkaufsnamen, sonder wurde einfach als "Vielzweckschlepper" bezeichnet. Er löste die Brockenhexe und den Aktivist ab, der RS01/40 sollte ihn mit der Verkaufsbezeichnung "Harz" noch bis 1958 überleben.

IFA RS02-22 BrockenhexeAb 1956 löste der RS14/30 Famulus den RS04/30 ab, zunächst mit einem wassergekühlten Zweizylinder Motor und einer Leistung von 30 PS. Schon 1957 erhielt er eine luftgekühlte Variante zur Seite gestellt, die besonders innerhalb der DDR sehr beliebt wurde und entsprechende Verkaufszahlen erreichte.

Im Laufe der Jahre wurde der Motor immer weiter ausgereizt, bis er 1960 sogar 46 PS erreichte. Das war jedoch des Guten zuviel, im harten Tagesgeschäft hatte der Schlepper insbesondere mit thermischen Problemen zu kämpfen. Die meisten der Traktoren wurden bei Werkstattaufenthalten in der Drehzahl zurückgenommen und auf 40 PS eingestellt. Ab 1963 lief auch die Serienproduktion mit dieser Leistung weiter.

IFA RS03-30 AktivistIm RT330 wurde der Motor auf drei Zylinder erweitert, um in eine höhere Leistungsklasse zu kommen. Die restlichen Komponenten wurden vom Zweizylinder übernommen, erwiesen sich jedoch als zu schwach. Nach 10 bis 20 Vorserienexemplaren (genaure Zahlen sind nicht bekannt) wurde der Versuch eingestellt.

Mitte der 60er Jahre sollte eine einheitliche Produktionslinie für Traktoren entwickelt werden. Eine auch heute noch imposant erscheinende Erscheinung wurde realisiert, der ZT300. Damals auf der Höhe der Zeit wurde er anfangs von den Landwirten nicht gerade begeistert aufgenommen, er war zu groß und vor allem zu teuer. Erst als die Vorteile nach und nach bewusst wurden, kam der Verkauf in Fahrt.

IFA ZT300Schnell kamen neue Varianten dazu, der ZT303 mit Allradantrieb, die vereinfachte Version ZT304 für Straße und Industrie ohne landwirtschaftliches Zubehör und der ZT305 Hangtraktor für den Betrieb an steilen Hängen. In kleinen Stückzahlen kamen für besondere Verwendungszwecke auch andere Varianten dazu, um ein möglichst breites Spektrum an Anforderungen abdecken zu können.

Eine eigene Geschichte schrieben die Geräteträger, die von 1952 bis 1972 in Serie produziert wurden. Über 120.000 Exemplare wurden insgesamt produziert. Da es keinen direkten Nachfolger gab, wurden sie über lange Zeit technisch erhalten und auch modernisiert. Insbesondere für Hof- und Stallarbeiten waren sie noch viele Jahre unverzichtbar.

Nach dem Zusammenbruch des DDR-Regimes und der Wiedervereinigung mit Westdeutschland verschwanden die DDR-Marken nach und nach von der Bildfläche. Heute gibt es keine der alten Hersteller und Marken mehr. Wie der Ablauf sich hier genau vollzog, konnte ich nirgendwo ermitteln.

IFA RS08-15 Maulwurf

IFA GT124

 

Text und Fotos: Peter Kautz