Allgaier Wasserverdampfer

Hanomag Kurier

Hatz H340

Hela D112

Holder A12

Hummel DT54 Schmalspur

Lanz Verkehrsbulldog 1936

Kramer U800 kurz

Porsche Standard Star

Primus PD1

Aktueller Pfad: Home -

Hersteller - Stihl - Geschichte -

 

Stihl - ein Überblick zur Geschichte

Andreas Stihl gründete 1926 in Stuttgart die Stihl Maschinenfabrik. Anfangs wurden Vorfeuerungsanlagen und Waschmaschinen hergestellt, doch schon bald kamen Kettensägen mit Elektro- und Benzinmotoren dazu.

Stihl 381 linksNach dem zweiten Weltkrieg waren Motorsägen in einem Nachfragetief. Um die brachliegenden Produktionskapazitäten besser nutzen zu können, entwickelte man mit besonderer Unterstützung des Inhabers einen Zweitakt Einzylinder Dieselmotor. Das vorhandene Wissen aus dem Motorsägenbau konnte hierfür positiv genutzt werden.

Der für die Sägen benötigte Leichtbau wurde auch für den neuen Motor umgesetzt. Mit nur 95 kg Gewicht kam der Motor Typ 130 mit 633 ccm Hubraum (Bohrung 82 mm, Hub 120 mm) ab 1948 auf den Markt. Schnell folgte die Weiterentwicklung zum Typ 131, der mit vergrößerter Bohrung von 90 mm nun 763 ccm Hubraum aufwies. Die Leistung dieses lange gebauten Motors wurde von anfangs 12 PS bis auf schlussendlich 15 PS gesteigert, die Typenbezeichnung war dann 131A bzw. 131B.

Stihl 381S seitlichWeitere Motorenmodelle entstanden, z.B. der Einzylinder Typ 135 mit 496 ccm und 9 PS, später auch Zweizylinder mit 1530 ccm Hubraum und 20 PS Leistung. Im eigenen Traktorenbau erlangten diese Motoren aber keine Bedeutung. Verschiedene Bauformen wurden produziert, Standmotoren z.B. für den Antrieb von Generatoren oder auch für andere Fahrzeughersteller wie Bungartz (Einachser und T3 Kleinschlepper) oder der Austro Rapid von Vogel & Noot.

Stihl selbst kam 1949 mit seinem ersten Traktor Typ 140 auf den Markt. Hier war noch der Motortyp 130 mit 633 ccm und 12 PS eingebaut, ab 1951 kam der Typ 131A mit 763 ccm und 12 PS bei 1800 U/min bzw. 14 PS bei 1950 U/min zum Einsatz. Damit war Stihl einer der ersten, die einen luftgekühlten Dieselmotor in Traktoren einbaute. Das Getriebe war sehr kompakt gebaut und aus eigener Produktion, anfangs mit drei, ab 1952 mit vier Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang.

Stihl 381 rechtsAlle Modelle von Stihl waren Tragschlepper, damals noch eine ungewöhnliche Bauweise. Die ersten Modelle hatten einfach ein Rohr zwischen Motor und Getriebe, um den notwendigen Abstand für den Zwischenachsanbau von Arbeitsgeräten zu schaffen. Die vielfältigen Anbaumöglichkeiten trugen auch zur Verleihung einer bronzenen DLG Medaille bei, die Stihl Anfang der fünfziger Jahre erhielt.

Ab 1951 kam der Stihl 144 dazu, der mit einem deutlich verlängertem Radstand und Trommelbremsen aufwarten konnte. Der Motor 131B war überarbeitet, blieb aber bei 14 PS. Das Vierganggetriebe blieb erhalten, eine Dreipunkt-Hydraulik konnte gegen Aufpreis geordert werden.

Ein 1957 gebauter Prototyp 380 ging nicht in Serie, dafür im gleichen Jahr der Typ 381. Der Motor 131B wurde mit gleicher Leistung übernommen, das Getriebe kam jetzt aber von Huth, ausgestattet mit vier Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang. Die Verbindung zwischen Motor und Getriebe war jetzt eckig und wirkt stabiler. Auch ein Schmalspurschlepper Typ 382 mit gleichem Motor und Getriebe wird angeboten, aber nur in kleinsten Stückzahlen verkauft.

Stihl 381S rechtsSchon 1959 wird daraus der Typ 381S und erhält erstmalig eine Verkaufsbezeichnung: S15. Der Motor erstarkt auf 15 PS, das Hurth Getriebe 819 hat sechs Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Wegen gleichzeitigem Erscheinen des Zweizylinders S20 waren seine Erfolgschancen bei den Käufern aber sehr gering. Er blieb aber bis 1963 im Programm.

Der Zweizylinder Stihl S20 (Typ 383) konnte wahlweise mit dem Motor Stihl 160A ausgestattet werden, praktisch ein verdoppelter 131B Einzylinder. Aus 1530 ccm Hubraum kam eine Leistung von 20 PS bei 1900 U/min. Aber bei der überwiegenden Mehrheit der Käufer war die Alternative vom Zulieferer MWM beliebter, ein Zweizylinder Viertakter mit einem Liter Hubraum und einer Leistung von 20 PS bei 3000 (!) U/min. Das Hurth 819 Getriebe blieb erhalten.

Der Prototyp 384 mit einem Dreizylinder MWM Motor ging nicht mehr in Serie, da Stihl 1963 die Traktorenproduktion einstellte. Die Herstellung von Motorsägen brauchte alle Kapazitäten, die Schlepperproduktion ging zurück und war nicht lukrativ. Dass die Entscheidung richtig war, zeigt sich darin, das Stihl Weltmarkführer in seiner Branche ist.

 

Text und Fotos: Peter Kautz