Eicher hatte ursprünglich für die Entwicklung eines landwirtschaftlichen Transporters mit dem Umbau eines ED26 Traktors begonnen. Ein vorne angebrachtes Führerhaus mit kleiner Ladefläche dahinter wurde in diesem Versuch realisiert, konnte aber nicht serienreif gemacht werden.
Ein völlig neuer Ansatz musste her. Jetzt wurde wie im Lkw-Bau üblich ein stabiler Rahmen mit Starrachsen an Blattfedern entwickelt und mit dem Vierzylinder Motor EDK4-2 bestückt. Die Leistung von 54 PS wurde über ein ZF Vierganggetriebe mittels Kardanwelle auf die Hinterräder übertragen. Das Führerhaus vom Tempo Matador I wurde übernommen und mit einer Sitzbank für drei Personen ausgestattet. Zielgruppe waren Landwirte, die mit dem Farmexpress schnellere Transporte auch mit größeren Anhängelasten durchführen konnten.
So richtig passte das aber nicht in die damalige Landschaft. Landwirte mit dem notwendigen Geld machten sich eher Gedanken um die Anschaffung eines weiteren Traktors. Etablierte Konkurrenz war auch schon in dem sehr kleinen Markt vorhanden. Beispielsweise der durch Allradantrieb sehr geländegängige Mercedes Unimog oder als reine Straßenzugmaschinen der Kramer U540 und die Enser Zugmaschine (speziell umgebaute Hanomag Transporter).
Somit stagnierte der Verkauf auch in kleinsten Stückzahlen, schon 1963 wurde die Verkaufsstrategie geändert. Als Zielgruppe sollten nun auch Industrie und Handel dienen, aus dem Farm-Express wurde der Express. Wahlweise konnte der Motor wie bisher mit 54 PS (Express EL250ZA) oder 60 PS (Express EL250ZB) geordert werden. Auch beim ZF Getriebe bestand die Auswahl für vier oder fünf Vorwärtsgänge. Die Endgeschwindigkeit blieb gleich, nur die Abstufung der Gänge war geändert. Die Zugleistung ging nun bis 25 Tonnen.
Auch das Fahrerhaus wurde dem Eicher transexpress angepasst. Wie bei diesem wurde erst das Modell von OM aus Italien (OM wurde später von Iveco gekauft) verbaut, bevor dann das von Eicher selbst entwickelte und produzierte Fahrerhaus eingesetzt wurde. Eventuell hängt mit dessen Einführung auch die weitere Namensänderung zusammen, die ab 1965 auf Express EZ540 (54 PS) und Express EZ600 (60 PS) erfolgte. Ein kommerzieller Erfolg wurde die Zugmaschine trotzdem nicht, insgesamt wurden nur 172 Stück verkauft.
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