Kramer wollte sich schon Mitte der 50er Jahren ein zweites Standbein neben den Traktoren schaffen. Es sollten geländegängige Straßenzugmaschinen werden, die leistungsmäßig über den damals angebotenen Mercedes Unimog liegen sollten. Dafür entwickelte Kramer einen eigenen Antriebsstrang vom Getriebe bis zu den Achsen für Allradantrieb.
Als erster dieser Serie kam 1956 der KA540 (Kramer Allrad, PS-Zahl x 10) auf den Markt. Als Antriebquelle diente der Deutz Motor F4L612 mit 3 Liter Hubraum und einer Leistung von 54 PS. Vier gleich große Räder brachten die Kraft auf die Straße, für Allradantrieb konnte der Vorderachsantrieb zugeschaltet werden. Das Viergang Wendegetriebe war in zwei Stufen für Gelände und Straßenbetrieb schaltbar, alle Gänge waren rückwärts zehn Prozent langsamer nutzbar.
Dieses Konzept wurde konsequent weiter entwickelt, über den U540 und U800 bis hin zum extrem geländegängigen Dreiachser Lastwagen UF 1003, der - leider ohne Erfolg - auch der Bundeswehr angeboten wurde.
Bis 1972 hielt trotz geringer Stückzahlen (teilweise nur im einstelligen Bereich) das Engagement von Kramer an. Gegen den Unimog hatte man jedoch kaum eine Chance, da dessen große Stückzahlen eine viel rationellere Fertigung zuließ und die Preisgestaltung damit erheblich günstiger angesetzt werden konnte. Auch Faun und Kaelble wilderten in diesem Fertigungsbereich, gegen Ende der 50er Jahre kam auch noch die Firma Enser mit ihren kleinen Zugmaschinen auf Hanomag Basis dazu.
Da Kramer inzwischen im Baumaschinenbereich ein starkes Standbein gefunden hatte, flammte erst in den 80er Jahren noch einmal der Bereich Nutzfahrzeuge auf. 1986 hatte Kramer die Firma Tremo erworben, aus deren Spektrum der Kramer Tremo, ein Schmalspur Kommunalfahrzeug mit Allradantrieb und Allradlenkung übernommen wurde. Doch 1999 war endgültig Schluss, Kramer verkaufte die Sparte an die Firma Hako.
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