Nachdem Johannes Köhler mit seinen Primus Straßenzugmaschinen großen Erfolg hatte, wollte er auch Traktoren für die Landwirtschaft bauen. Nach einer nur kurz währenden Zusammenarbeit mit der Stock Motorpflug GmbH begann er in Berlin mit dem Bau des P22. Einige Modelle wurden auch in Miesbach (Oberbayern) gebaut, nach dem Krieg blieb dieser Standort als einziger übrig, alle Traktoren wurden hier gebaut.
Primus P22 Vorkrieg
Schon mit seinem ersten Schlepper gelang Primus 1938 ein großer Wurf. Ausgerüstet mit dem Deutz Motor F2M414 und den Prometheus Vierganggetriebe ASS14, eine von Konfektionären dieser Zeit gern genutzte Kombination, war der Traktor auf der Höhe der Zeit. Selbst in den Schellplan, der Vorgabe des Nazi-Regimes zu Vereinheitlichung des Fahrzeugsbaus mit nur noch wenigen Typen, wurde der Schlepper aufgenommen.
Die Grundausstattung war für eine Zugmaschine schon vollständig, als Sonderausrüstung mussten jedoch Zapfwelle, Riemenscheibe und Mähantrieb zusätzlich bestellt werden. Mit optional größeren Reifen 9.00-24 konnte die Endgeschwindigkeit auf 20 km/h angehoben werden.
Primus P22 Nachkrieg
Nach dem Krieg lief die Produktion wie fast überall nur zögerlich wieder an. Motor und Getriebe waren bei den bisherigen Lieferanten nicht zu bekommen. Erst als Notlösung, später aber beibehalten wurden nun die MWM Motoren KD215Z und ZF Getriebe A12 verwendet. Die Typenbezeichnung P22 blieb gleich, obwohl eigentlich ein komplett neues Modell entstanden war.
Schon vor dem Krieg hatte Primus Prototypen mit drei Hatz Motoren gebaut, Zweitakter mit zwei Zylindern und 22 PS. Nach dem Krieg lieferte Hatz weitere Motoren, insgesamt müssten 140 P22 mit den Hatz Motoren gebaut worden sein.
Primus P24
Der P24 basierte vollkommen auf dem P22, nur der Motor erhielt eine Leistungssteigerung auf 24 PS. Nach kurzer Bauzeit wurde jedoch der Nachfolge-Motor MWM KD415Z verwendet, der ansonsten baugleich 25 PS leistete.
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