In dem kleinen Ursus Bambi wurden viele Ideen verwirklicht, die ihn zu einem ungewöhnlichen Schlepper werden ließen. Die vier gleichgroßen Räder sind ähnlich dem Nordtrak Stier alle angetrieben, die Kraftübertragung erfolgte via Rollenkette. Durch die Allrad-Lenkung laufen die Räder wie bei einer Knicklenkung in der gleichen Spur. Der aus Holz gefertigte Sitz kann mit der Halterung um 180 Grad gedreht werden, um in Verbindung mit doppelten Pedalen und dem Viergang Wendegetriebe gleichermaßen bei Vor- und Rückwärtsfahrt arbeiten zu können, daher auch die Bezeichnung Zweiwegeschlepper. Durch tiefe Bauweise mit niedrigem Schwerpunkt und Wegfall des Wendens wird die Kippgefahr in steilen Hanglagen erheblich reduziert.
Die Erstmotorisierung beim Produktionsstart 1953 erfolgte mit einem wassergekühlten Fichtel & Sachs Motor mit 500 ccm Hubraum und einer Leistung von 10 PS bei 2000 U/min. 1956 übernahm ein luftgekühlter ILO Motor mit 660 ccm Hubraum und 12 PS den Antrieb.
1957 wurde die bisher seitlich angebrachte Batterie vor dem Motor montiert und unter der verlängerten Motorhaube versteckt. Das veränderte Erscheinungsbild war aber ansonsten nur von geringfügigen technischen Änderungen begleitet.
Serienmäßig ist der Ursus Bambi mit elektrischer Anlage, Anlasser und Zapfwelle ausgestattet. Als aufpreispflichtiges Zubehör waren Riemenscheibe, Seiten- und Frontmähwerk, Pflug vorne und hinten für Vor- und Rückwärtsfahrt, Reifenfüllpumpe, Handaufzug für Geräte (keine Hydraulik!) und Betriebsstundenzähler erhältlich.
|