Fritz Bührer baute schon 1928 seine ersten Traktoren. Seine ersten Modelle waren so genannte Autotraktoren, die aus PKW-Teilen entstanden, aber mit geeigneter Bereifung und geänderten Getrieben ausgestattet wurden. Dabei hatte er immer die besonderen Verhältnisse in der Schweiz im Blick, deren Landschaft viele Hanglagen mit speziellen Bedürfnissen für die Landwirtschaft forderte.
Aber auch für die gewerbliche Nutzung entwickelte Bührer von Anfang an Straßenschlepper. Basis waren große Autos mit starken Motoren, die mit spezieller Hinterachse ausgerüstet große Lasten schleppen konnten.
Ab 1930 wurden die ersten Eigenentwicklungen vermarktet, in die aber Fremdmotoren von Ford eingebaut wurden. Die Reaktion der Käufer war positiv, schon 1937 begann Bührer mit der B-Baureihe. Jetzt wurden nicht nur Ford Motoren eingebaut, sondern es kamen auch Motoren anderer Hersteller dazu. Noch im Krieg entwickelte Bührer einen eigenen Motor, der auch parallel eingebaut wurde. In dieser Zeit wurde auch in der Schweiz flüssiger Brennstoff knapp, so dass auch hier mit Holzgas gefahren werden musste. Bührer entwickelte hierfür eine eigene Holzgasanlage.
Auch nach dem Krieg war Bührer erfolgreich. Ab 1950 erfolgte eine Aufteilung der Serien in drei Baureihen, "Spezial" für kleine Betriebe, "Standard" für mittlere Anforderungen und "Super" für die großen Herausforderungen. Besonders im Getriebebau machte sich Bührer verdient, in den fünfziger Jahren mit dem Triplex-Getriebe, in den sechziger Jahren ging es weiter mit dem Tractospeed Getriebe. Lange Zeit war Bührer der größte schweizerische Traktorenhersteller.
Jedoch verkaufte Fritz Bührer seine Firma 1973 an die "Rapid Maschinen und Fahrzeuge AG" und ging in den Ruhestand. Diese stellten noch neue Baureihen vor, musste aber trotzdem 1979 den Betrieb einstellen und verkaufen. Heute lebt der Name weiter in der Bührer Traktorenfabrik AG in Hinwil, wo Ersatzteile produziert werden sowie die verbliebenen Traktoren restauriert und repariert werden.
In eigener Sache: suche zu einem fairen Preis das Buch "Bührer Prospekte 1930 bis 1978" von Gerold Röthlin. Vielleicht kann ich dann einige der vielen fehlenden Daten ergänzen. In der Schweizer Traktoren-Literatur geht es ja meist um den Firmeninhaber, seine Gebäude und einige Mitarbeiter, viel zu wenig Informationen über die Traktoren sind vorhanden.
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