Ernst Burischek wurde 1904 im heute in Tschechien liegenden mährischen Schönberg geboren. Hier machte er auch seinen Meister des Kraftfahrzeug-Handwerks und gründete eine Autowerkstatt. Jedoch im zweiten Weltkrieg wurde er vertrieben und fand im südlichen Bayern eine neue Heimat.
Hier hielt er sich anfangs mit Reparaturarbeiten über Wasser. Als ihm jedoch ein Bauer mit dem Bau eines Traktors beauftragte (den er auch baute), wollte er sich unbedingt wieder selbstständig machen. Erst einmal musste er jedoch aus seiner alten Heimat den Nachweis des Meisterbriefes erbringen, eine schwierige Aufgabe mit Parallelen zur heutigen Zeit.
Aber es gelang ihm und er konnte in einer kleinen Werkstatt wieder mit Reparaturarbeiten beginnen. Bald kam auch der Vertrieb von landwirtschaftlichem Zubehör dazu. Jedoch in diesen schwierigen Nachkriegzeiten wurde schnell der Wunsch an ihn herangetragen, einen kleinen und preiswerten Traktor anzubieten, der für die Hanglagen der Umgebung geeignet war.
Solche Schlepper waren damals nicht vorhanden, nur größere Modelle mit entsprechenden Preisen. Diese waren für die Kleinbauern nicht erschwinglich und so machte Burischek sich an die Aufgabe, eine preiswerte Konstruktion zu bauen. Da nach dem Krieg viele ausrangierte Jeeps der Armee vorlagen, bot sich diese Bauweise als Grundlage für den Allradantrieb an.
Mit Hilfe der Jeep Achsen und dem Getriebe entstand der erste Traktor. Er wurde mit einem Zanker Motor abgetrieben und kontinuierlich verbessert. Anfangs wurde der Markenname "Allgäuer Allrad" genutzt, bald setzte sich aber der Name "Kleinland" durch. In dieser Zeit hatte Burischek auch einem Partner, die Firma hieß "Burischek & Herrmann Breitenbrunn, Maschinen- und Schlepperbau".
In der Folgezeit wurde der Allradschlepper weiterentwickelt, es kam ein neuer Zweizylinder Motor von MWM zum Einsatz und ein verblocktes Getriebe. Auch ein Kleinschlepper ohne Allradantrieb "Kleinland Pony" wurde in geringen Stückzahlen gebaut.
Der letzte Allradschlepper wurde 1965 gebaut und ging sofort ins Traktormuseum in Schwendi. Burischek übernahm eine MAN Vertretung, später handelte er mit landwirtschaftlichem Gerät und baute Stalleinrichtungen. Als er in Rente ging, blieb er bis zu seinem Tod 1998 leidenschaftlicher Restaurator von Oldtimern.
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