Der Claas Huckepack ist ein Geräteträger, der als Universallösung für alle Arbeiten im kleinbäuerlichen Bereich über das gesamte Jahr konzipiert war. Im Normalbetrieb war die Antriebsachse und der Fahrersitz hinten. Für Transporte gab es eine Ladepritsche, für andere Arbeiten konnten im Zwischenachsbereich die Arbeitsgeräte montiert werden, aber auch vorne und hinten. Dreipunkthydraulik, Normzapfwelle und wegeabhängige Zapfwelle waren vorhanden.
Die Besonderheit war aber ein kompletter Mähdrescher, der in etwa einer Stunde auf dem Geräteträger montiert werden konnte. Dafür wurde die Fahrtrichtung geändert, die Antriebsachse war nun vorne, die Lenkachse hinten. Der Fahrersitz wurde um 180 Grad gedreht, die Pedale waren allerdings fest montiert und somit falsch herum. Durch ein Wendegetriebe blieben allerdings fünf Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang erhalten. Der Antrieb des Mähdreschers erfolgte über einen gesonderten VW Industriemotor mit 25 PS (Benzin).
Als Antrieb für den Geräteträger kamen zwei unterschiedliche Diesel-Motoren zum Einsatz. Zum einen ein Hatz mit 668 ccm Hubraum und 12 PS Leistung, zum anderen ein MWM mit 800 ccm Hubraum und 15 PS. Hier wurde ein damals bei Geräteträgern weit verbreiteter Fehler wiederholt, die Leistung war zu gering für den Einsatz mehrerer Arbeitsgeräte gleichzeitig, was gerade das Konzept des Geräteträgers ausmacht.
Auch die komplizierte Montage des Mähdreschers förderte nicht unbedingt die Kaufbereitschaft. Schnellkuppelsysteme für Hydraulik und Elektrik kamen erst Jahre später zum Durchbruch. Auch die hohen Kosten schreckten ab. Der Claas Huckepack wurde nicht zum Markerfolg, 1960 wurde seine Produktion eingestellt.
|