Drei Jahre nach seinem Produktionsstart wurde dem Schnellaster Hanomag L28 eine Version mit Allrad-Antrieb zur Seite gestellt, der AL28 oder je nach Schreibweise A-L28. Zusätzlich mit größerer Bodenfreiheit ausgestattet, war er auch für Fahrten abseits befestigter Straßen gut gerüstet. Bei der Polizei, dem technischen Hilfswerk und dem Bundesgrenzschutz wurde er in größeren Stückzahlen geordert, die Bundeswehr gab jedoch Konkurrenzprodukten den Vorzug. Ab 1953 war der 1,5 Tonner lieferbar, 1958 kam noch ein 2,5 Tonner dazu. Dieser konnte auf Wunsch auch zugunsten einer höheren Nutzlast mit Zwillingsbereifung hinten ausgerüstet werden.
Die Mehrleistung des Motors von 15 PS gegenüber dem L28 wurde mit Hilfe eine Rootsladers erreicht. Dieser keilriemengetriebene Lader drückt Frischluft in die Zylinder und spült so die Abgase aus den Brennräumen. Die nochmalige Leistungssteigerung um 5 PS im Jahr 1963 resultierte aus einer verbesserten Einspritzpumpe.
In der Straßenübersetzung erfolgt der Antrieb nur auf die Hinterachse. Das Zuschalten des Allradantriebs und der Geländeuntersetzung wird mit einem einzigen Schaltknüppel durchgeführt und ist somit gekoppelt. Die Differenziale können nicht gesperrt werden.
Obwohl die Produktion des L28 schon 1960 endete, wurde der AL28 weitergebaut und sogar 1964 noch einmal grundlegend überarbeitet. Die Front und das gesamte Fahrerhaus wurden etwas eckiger geformt, 100 kg mehr Nutzlast und 8 cm längerer Radstand waren das Ergebnis. Bis 1971, also rund 18 Jahre, war der AL28 bei Hanomag im Programm, über 5500 Fahrzeuge liefen vom Band.
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