Auch in Frankreich hat sich einen Namen gemacht in der Traktorenherstellung. Begonnen hat damit die Firma SFV (Société Française de Vierzon), hier meist nur "Vierzon" genannt. Da die Firma vorher Lokomobile gebaut hatte, deren Zeit in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu Ende ging, bot sich ein Umstieg auf den Traktorenbau an.
Da ich einige der schönen Traktoren fotografieren konnte, wollte ich hier auch Beschreibungen veröffentlichen. Doch mit deutscher Literatur wurde es eng. Ein oder zwei Artikel in meiner großen Zeitschriften-Sammlung, kein Buch. Mit Hilfe französischer Leser konnte ich einige Adressen im Internet ausmachen. Doch diese sind in Bezug auf Text sehr dünn, die Daten sind unvollständig und widersprechen sich oft. Und der Google Übersetzer ist für französisch-deutsch grauslich!
Bei SFV wurde 1933 mit der H-Serie begonnen: H1, H2 und H0 (auch HO geschrieben). Da sind sich noch alle Quellen einig. Doch ob der erste Traktor in Frankreich ein H1 oder H0 war, da gibt es wieder unterschiedliche Aussagen. Auch bei den Bauzeiten schwanken die Angaben sehr. Ich würde mich freuen, wenn ein Kenner der Materie diese Seiten ergänzt und korrigiert. Korrespondenz in jeder Sprache, es gibt ja den Google Übersetzer :-).
Irgendwo habe ich gelesen, dass im französischen Sprachgebrauch Glühkopfmotoren als Semi-Diesel bezeichnet werden. Das führt an einigen Stellen zu der merkwürdigen Aussage, dass die SFV Motoren mit einem Gemisch aus Diesel und Benzin betrieben werden. Hmm. Glühkopfmotoren können außer mit dem heute üblichen Diesel mit allen möglichen flüssigen Ölen betrieben werden, die einen ausreichenden Brennwert aufweisen - im Zweifelsfall mit (gefiltertem) Frittieröl. Es sind also Mehrstoffmotoren. Hauptsache der Brennstoff entzündet sich am rot glühenden Glühkopf. Die Halbdiesel (Semidiesel) beim deutschen Lanz waren etwas anderes, hier wurde mit Benzin gestartet und - wenn der Motor warm war - mit Diesel weitergefahren.
Link zur Geschichte und Typenliste der SFV Vierzon
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