Das Ende der fünfziger Jahre war nicht nur für MAN, sondern für alle Traktorhersteller eine Zeit zum Umdenken. Die erreichte Marksättigung führte zum Rückgang der Verkaufszahlen, die neuen Schlepper mussten mit mehr Leistung den gestiegenen Anforderungen gerecht werden. MAN hatte bis zu 14 verschiedene Typen im Angebot, eine Straffung der Modellpalette war unbedingt erforderlich.
Die Pläne liefen darauf hinaus, nur noch drei Modell in den Leistungsklassen 28 PS, 35 PS und 45 PS jeweils mit Hinterrad- und Allradantrieb anzubieten. Möglichst viele Teile nicht nur der Motoren, sondern der ganzen Schlepper sollten zwischen den Modellen austauschbar sein.
Schon zum Jahresende 1960 kam der 2P1 mit Hinterradantrieb und der 4P1 mit Allradantrieb auf den Markt. Erstmals bei MAN war der Motor ein Dreizylinder, der mit kapp zwei Litern Hubraum eine Leistung von 35 PS entwickelte. Bohrung und Hub entsprachen den Vierzylindermodellen des 2R3 und 4R3, austauschbare Teile waren also vorhanden.
Das bei beiden Modellen verwendete ZF Getriebe A210 war modernster Bauart, die Stiftschaltung erleichterte die Bedienung erheblich. Der 2P1 hat vorne Einzelradfederung, im 4P1 sorgte eine Querblattfederung für etwas Komfort. Der Motor stützte sich auf einen Halbrahmen, der auch zur Befestigung von Zusatzelementen wie z.B. Frontladern diente.
Beide Modelle verkauften sich gleich gut, der 2P1 mit Hinterachsantrieb mit 2245 Stück und der 4P1 mit Allradantrieb erreichte sogar 2385 Exemplare. Der 4P1 war zusammen mit dem 4N2 der einzige noch 1963 hergestellte Schlepper, bevor MAN die Traktorenproduktion endgültig einstellte.
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