Schon 1970 hatte Kramer mit dem 1214 den Prototyp eines Zweiwege-Tracs gebaut, der völlig neue Wege für Kramer bereiten sollte. Der Trac sollte sowohl vorwärts als auch rückwärts gleichwertig bewegt werden können und erhielt dafür in der mittigen Kabine zwei Fahrerstände, einen drehbaren Sitz und ein umsteckbares Lenkrad.
Die beiden Portalachsen mit sehr hoher Bodenfreiheit waren lenkbar und konnten auf vier unterschiedliche Arten betrieben werden: nur vorne, nur hinten, als gegenläufige Allradlenkung oder im "Hundegang", also beide Achsen in die gleiche Richtung für spurversetztes Fahren.
Das Sechsgang Getriebe kam aus der Zugmaschine UF1003 und konnte in zwei Stufen bis 40 km/h betrieben werden, als Wendegetriebe sowohl vorwärts als auch rückwärts. Der neu von Deutz entwickelte Motor BF6L912 mit Turbolader sorgte mit 115 PS für ausreichenden Vortrieb.
Der 1214 ging in dieser Form nicht in Serie, soll aber bei einem Sammler erhalten sein. Stattdessen kam 1973 der Kramer 1014 in den Vertrieb. Das Getriebe war komplett neu, es stammte jetzt aus einem Radlader, war aber umfangreich überarbeitet. Auch eine Lastschaltung war jetzt verfügbar, die Anzahl der Gänge hatte sich auf 16 Vorwärts- und acht Rückwärtsgänge erhöht.
Als Motor kam wieder der Sechszylinder Deutz F6L912 zum Einsatz, aber ohne Turbolader. In der Normalversion standen 105 PS zur Verfügung, der 1014S hatte 112 PS. Ab 1975 konnten die Käufer wahlweise auch im 1014TS den hubraumstärkeren Deutz F6L913 ordern, der sogar 121 PS bereithielt. Die meisten der Käufer entschieden sich auch für diese Version.
Der Kramer 1014 war in vielfältiger Ausstattung für unterschiedliche Einsatzzwecke aufrüstbar. So wurden ca. 50 Exemplare mit kompletter Forstausrüstung ausgeliefert, in der Landwirtschaft oftmals mit Maishäckslern oder Rübenrodern. Trotz aller positiven Testberichte aus der Fachpresse verkaufte sich der 1014 nur in geringen Stückzahlen. Daher wurde seine Produktion 1980 eingestellt.
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