Als der Kramer KL600 im März 1967 erstmalig zu kaufen war, bildete er die Spitze des Verkaufsprogramms bei Kramer. Mit ihm kam nicht nur die neue kantige Form der Motorhauben, sondern auch eine Menge neuer Technik, die hier erstmals eingesetzt wurde. Einige Varianten im Angebot gaben den Käufern die Möglichkeit, das neue Modell auf ihre Wünsche abzustimmen.
Einheitlich für alle Modelle war das neue Kramer Getriebe Baugruppe III. Es beinhaltete sechs synchronisierte Gänge, die in drei Gruppen geschaltet werden konnten: schnell, langsam und rückwärts. Dabei konnten die Gruppen unter Last ohne Kupplungsbetätigung geschaltet werde, entweder in die Zwischengänge der langsamen Fahrstufe oder als Wendegetriebe zur Rückwärtsfahrt. Je nach Kundenwunsch waren zwanzig oder dreißig km/h Höchstgeschwindigkeit möglich, wobei die schnellere Variante als KL600S bezeichnet wurde.
Eine hydraulisch betätigte Fußbremse und eine verstärkte Hydraulik für bis zu 2,3 Tonnen gehörten ebenfalls dazu. Die Richtung der Lenkbremse wurde mit einem Schalter auf dem Armaturenbrett vorgewählt, der nach dem Lösen der Bremse automatisch zurückgestellt wurde. Optional konnte auch Allradantrieb geordert werden. Von den insgesamt 247 verkauften Exemplaren des KL600 mit Vierzylinder Motor wurden 121 Stück damit ausgestattet.
KL600 mit Dreizylinder Motor
Da an Kramer der Wunsch herangetragen wurde, auch in der 45 PS Klasse die neue Getriebetechnik verfügbar zu machen, wurden von 1967 bis 1968 der Schlepper auch mit dem Dreizylinder Deutz F3L812/D ausgestattet. 32 Exemplare ausschließlich mit Allradantrieb erhielten diesen Motor mit 2,5 Litern Hubraum und 45 PS Leistung. Im Oktober 1968 lief die Produktion mit diesem Motor aus, mittlerweile stand in dieser Leistungsklasse der KL450 zur Verfügung, der wahlweise ebenfalls über Allradantrieb verfügte.
KL600 mit Vierzylinder Motor bis Oktober 1968
Zeitgleich zum Dreizylinder gab es den Schlepper standardmäßig auch mit dem Vierzylinder Deutz F4L812/D, der mit 3,4 Litern Hubraum und 61 PS Leistung aufwarten konnte. Hier standen wahlweise Hinterrad- oder Allradantrieb zur Verfügung.
KL600 mit Vierzylinder Motor ab Oktober 1968
Ab Oktober 1968 wurde der neue Deutz Motor F4L912 eingebaut, nun über knapp 3,8 Liter Hubraum verfügte, aber weiterhin 61 PS leistete. Auch hier standen wahlweise Hinterrad- oder Allradantrieb zur Verfügung.
KL600B für Baustellenbetriebe
Mit dem KL600B schuf Kramer eine Variante, die speziell für den Bedarf auf Baustellen ausgerüstet war. Ein Frontlader und ein Heckbagger zeigten dies deutlich. Auch hier wurde der Dreizylinder Deutz Motor eingebaut, dessen 45 PS für den gedachten Verwendungszweck vollkommen ausreichten. Der erste Gang wurde gesperrt und die Zwischengänge entfielen, die Lastschaltung war nur noch für den Wendebetrieb nutzbar.
Ein ZF-Lenkgetriebe wurde eingebaut, das der Belastung von 4,5 Tonnen Eigengewicht und hartem Frontladerbetrieb gerecht wurde. Von 1968 bis 1973 wurden 258 Exemplare gebaut, davon nur ca. 10 Stück ohne Allradantrieb. Die Schlepper sind in der unten stehenden Tabelle nicht aufgeführt!
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