Das italienische "Ercole" bedeutet Herkules, ein wahrlich treffender Name, denn bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 2,5 Tonnen standen je nach Ausrüstung des Lastendreirads bis zu 1,8 Tonnen für Zuladungen zur Verfügung. Dabei war es keine "lahme Ente", bis zu 60 km/h waren möglich. Steigungen bis 16 % konnten durch immerhin fünf Gänge (plus Rückwärtsgang) bewältigt werden.
Während der extrem langen Produktionszeit von 1946 bis 1980 blieb das Dreirad im Erscheinungsbild und dem technischen Merkmalen im wesentlichen gleich, trotzdem sind im Laufe der vielen Jahre etliche Details verändert worden. So wurde die Betätigung der Hinterradbremse auf Hydraulik umgestellt, die Stromversorgung von 6 auf 12 Volt angehoben, die Kipperbetätigung von Handkurbel auf Hydraulik umgestellt. In den sechziger Jahren gab es sogar ein Modell mit Methangasantrieb, zwei Gasflaschen unter der Pritsche dienten zur Versorgung.
Im Wesentlichen als Pritsche oder Kipper ausgeliefert, konnte das Dreirad aber auch mit allen möglichen Aufbauten geliefert werden, ob Wassertank oder geschlossener Kasten. Die Armee hat den Herkules sogar mit Plane als Mannschaftstransporter genutzt. Nur die Frontkabine war umstritten, da laut und rostanfällig (siehe Fotos 13 + 14). Auch das Erscheinungsbild leidet meiner Meinung nach, es sieht dann eher aus wie ein Vespa Dreirad.
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Moto Guzzi Ercole, Baujahr 1960
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Baujahr 1952, hydr. Kipper, Speichenrad vorne
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