Das Samecar Agricolo ist ein landwirtschaftlicher Kleintransporter, der in Deutschland weitgehend unbekannt blieb. Er soll jedoch in seinem Heimatland Italien einige Verbreitung gefunden haben. Einzig ein holländisches Prospekt habe ich gesehen, wo ich auch in Panningen das abgebildete Exemplar fotografieren konnte.
Der (das?) Agricolo hat hinten größere Reifen mit Stollenprofil, die wahlweise angetriebenen kleineren Vorderräder ebenfalls. Die Konstruktion erinnert an die Vierrad-Modelle von Mulag, hier ist ebenfalls in einer Traktor-ähnlichen Konstruktion das Fahrerhaus über der Vorderachse angeordnet.
Die Sicht unmittelbar vor das Fahrzeug ist in der frühen Ausführung durch einen waagrecht verglasten Sehschlitz hinter der Frontscheibe möglich, was dem Agricolo noch zusätzlich zu einem etwas skurrilen Erscheinungsbild verhilft. Später entfiel der Sehschlitz zugunsten zweier Scheiben im Bereich des Fußraums. Die Kabine war in geschlossener Form oder als Cabrio mit Faltdach erhältlich.
Zwei Motoren standen zur Auswahl: ein Zweizylinder Reihenmotor mit 2,5 Litern Hubraum und 35 PS Leistung oder ein Vierzylinder V-Motor mit 42 (45 SAE-) PS Leistung. Das Getriebe hat drei Vorwärts- und einen Rückwärtsgang mit einem Vorgelege, somit stehen 6V/2R Gänge insgesamt zur Verfügung. Allradantrieb war wahlweise erhältlich.
Die zur Verfügung stehende Nutzlast von zwei Tonnen und eine mögliche Anhängelast von fünf bis sieben Tonnen versprechen eine hohe Alltagstauglichkeit, die geringe Endgeschwindigkeit von 22 km/h weniger. Das je nach Betrachtungsweise skurrile oder lustige Erscheinungsbild zieht jedoch die Blicke vieler Besucher bei Oldtimertreffen auf sich. Ich hoffe noch öfter ein solches Fahrzeug zu sehen.
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