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Kaeble Suevia, Z1 und Z2
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Kaelble hatte 1923 die Entwicklung des Dieselmotors so weit vorangetrieben, dass erstmals eine solche Maschine auf ein Bandsägenfahrgestell (ohne Bandsäge) montiert werden konnte. Noch mit Drehschemellenkung und Verdampferkühlung ausgestattet, ist doch schon eine Vorderradfederung vorhanden. Das offen laufende Zweiganggetriebe plus Rückwärtsgang übertrug die Kraft zum Differenzial, von wo aus lange Ketten zu den Hinterrädern weiterführten. Die erste Dieselzugmaschine der Welt ist geboren!
Die Prototypen wurden ständig weiter entwickelt, Achsschenkellenkung und Vollgummireifen kamen zum Einsatz, eine Umlaufkühlung schränkt den Wasserverbrauch ein. Der oben aus der Motorhaube ragende Motor wird zum unverwechselbaren Kennzeichen. Ab 1925 gehen die Maschinen in den Verkauf, bis Ende 1926 als Suevia AD17. Ab 1927 verschwindet der bisherige Name, neue Typenbezeichnungen halten Einzug. Sie setzen sich folgendermaßen zusammen:
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Z / ZK
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Z = Zugmaschine ZK = Express Zugmaschine mit Kabine
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1 - 4
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Zylinderzahl des Motors
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A = Ackerschlepper S = Straßenzugmaschine AS = Kombination aus Acker- und Straßenschlepper Express = Straßenzugmaschine mit Hinterachsfederung
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Aus eins mach zwei - der Erfolg mit der Einzylinder Zugmaschine Z1 ermutigt Kaelble zur Weiterführung dieses Konzepts und führt zur Suevia F15z, ab 1927 Z2 genannt. Der neue Zweizylinder Motor mit nun fast fünf Litern Hubraum leistet 30 PS bei 1000 U/min. Aber nicht nur der Motor ist neu, auch der Antriebstang ist vollkommen überarbeitet. Das Getriebe hat nun vier Vorwärtsgänge plus Rückwärtsgang. Verschiedene Übersetzungen sind möglich, die auch je nach Bereifung unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten ermöglichen.
1928 verändert sich das Erscheinungsbild, der Motor verschwindet unter der Haube. Kurze Zeit heißt diese Variante Z3 (als drittes Baumuster), wird aber bei Erscheinen des echten Z3 (mit Dreizylinder Motor) sofort wieder umbenannt in Z2. Das Zubehörprogramm wird erweitert, neue Varianten kommen dazu. Neben der Straßenzugmaschine Z2S gibt es den Z2 Express mit zusätzlicher Hinterradfederung. 1932 wird auch ein Ackerschlepper auf der Basis der Zugmaschine angeboten, der Z2A. Ausgestattet mit Eisenreifen soll er in der Landwirtschaft eingesetzt werden, erweist sich aber als zu schwer und unhandlich. Als Zwitter ist der Z2AS ausgestattet, er erhält Reifen und Kotflügel beider Varianten, ist aber in der Landwirtschaft ebenso unbrauchbar.
1935 wird die Leistung des Motors auf 36 PS bei 1200 U/min gesteigert. Bis zum Produktionsende 1939 können immerhin 196 Exemplare verkauft werden, davon 60 Flugzeugschlepper an die Wehrmacht.
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Kaelble Z2
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Technische Daten Fahrzeug:
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Typ
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Z1 (bis Ende 1926: Suevia AD17)
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Z2 (bis Ende 1926: Suevia F15z), Z2S, Z2A, Z2AS, Z2 Express
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Kategorie
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Straßenzugmaschine
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Baujahr von - bis
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1924 - 1929
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1926 - 1939
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gebaut ca. Stück
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25
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196
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km/h
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16 mit Elastikbereifung, 25 mit Luftbereifung
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Leergewicht kg
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zul.Ges-Gew. kg
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3850
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Zugleistung kg
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10.000
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Fahrzeug L/B/H mm
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3350 / 1950 / 2100
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Radstand mm
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1950
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Spur v / h mm
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Reifengröße vorne
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Elastikbereifung
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Elastik: 750x560x110, Luft: 6.00-20
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Reifengröße hinten
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Elastik: 1070x850x150, Luft: 9,75-20
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Betriebsbremse
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Motor:
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Hersteller
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Kaelble
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Typ
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AD17
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F125z
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Kraftstoff
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Diesel
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Diesel
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Kühlung
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Wasserverdampfer, später Umlaufkühlung
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Wasserumlauf
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Zylinder / Takte
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1 / 4
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2 Reihe / 4
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Hubraum ccm
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2453
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4906
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Bohrung/Hub mm
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125 / 200
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125 / 200
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Leistung bei U/min
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16 / 18 PS bei 1000
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30 PS bei 1000, ab 1935: 36 PS bei 1200
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Getriebe und Antrieb:
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Hersteller und Typ
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Kaelble
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Schaltung
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manuell
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Gänge v / r
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2 / 1
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4 / 1, sperrbares Differenzial
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Abtriebsachse
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hinten
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Text und Fotos: Peter Kautz
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