Mit dem ApeCar wurde bei Piaggio wieder ein deutlicher Schritt in Richtung "erwachsenes" Fahrzeug getan. Das Fahrerhaus war in die Breite gewachsen, zwei Personen fanden Platz. Das Vorderrad verschwand innerhalb der Karosserie, man musste schon genau hinsehen, um das Fahrzeug als Dreirad zu erkennen. Auch das Fahrgefühl wurde dem angepasst, die Kabine war ausschließlich mit Lenkrad ausgestattet, keine Lenkstange war mehr zu finden.
Die ApeCar kam 1971 auf den Markt, stellenweise auch mit dem Zusatz "220". Im Ausland wurde oft der Name "Vespacar" genutzt, so auch in Deutschland. 1979 folgte die ApeCar P2, 1984 die ApeCar P3, beide ohne wesentliche Änderung. Der Motor soll zwischenzeitlich eine kleine Änderung der Bohrung erhalten haben, aber die Berechnung des Hubraums lässt Zweifel aufkommen, dass die Angaben stimmen. Es geht auch nur um zwei Kubikzentimeter Hubraum, ist also vernachlässigbar.
Der Motor hatte aus 218 (216?) ccm Hubraum 10,4 PS Leistung und erreichte damit über 60 km/h Höchstgeschwindigkeit. Vier Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang sorgten für die Kraftübertragung. Jedoch waren die stinkigen Zweitaktabgase nicht jedermanns Sache, Piaggio stellte ab 1978 der ApeCar deshalb eine Version mit Elektromotor zur Seite. Acht Batterien sorgten für Strom, aber die geringe Reichweite von 80 Kilometer der hohe Preis verhinderte eine große Verbreitung.
Es gab aber auch noch die Alternative mit Dieselmotor als ApeCar D. Hier war ein Lombardini Diesel Motor mit für Piaggio gewaltigem Hubraum von 422 ccm eingebaut, der mit 13 PS Leistung aufwartete. Hiermit durften über siebenhundert Kilogramm bewegt werden. Das konnte nur die ApeMax D (9Q.li) besser, die immerhin 900 Kilogramm bewegen durfte, die höchste Nutzlast aller jemals gebauten Apen. Dafür wurde das Fahrwerk überarbeitet und eine zwölf Zoll Bereifung montiert, aber der normale Lombardini Diesel wurde weiterhin verwendet.
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