Die Typenbezeichnung Dieselross F12 wurde für unterschiedliche Modelle verwendet. Vor dem zweiten Weltkrieg war es der Name für einen Schlepper mit Wasserverdampfungskühlung und liegendem Zylinder, noch ohne jegliche Karosserie, die Nachkriegsmodelle F12GH und F12HL waren bis auf die unterschiedlich gekühlten Motoren gleich.
Dieselross F12 (Vorkrieg)
Ab 1930 wurden bei Fendt Schlepper unter dem Namen Dieselross gebaut. Angefangen wurde in einer Werkstatt mit Einzelstücken, die im näheren Umfeld verkauft wurden. Wartung und Reparatur konnten so von den der Fendt-Familie selber durchgeführt werden, Schwachstellen erkannt und beseitigt werden. So fand von Anfang an eine ständige Weiterentwicklung statt, die schon dem nächsten gebauten Schleppern zugute kam. Von Anfang an wurden Deutz Motoren verbaut, die im Laufe der Jahre immer leistungsfähiger wurden. Die erste Serien mit 6 PS und Eisenrädern, in der zweiten Serie 9 PS und serienmäßiger Vollgummibereifung und in der letzten Serie als Dieselross F12 mit 12 PS und Luftreifen. In Rahmenbauweise ohne jegliche Karosserieteile erstellt, hatte der Schlepper zur Kraftübertragung ein ZF-Getriebe, das über eine Kette das linke Hinterrad antrieb. Das rechte Hinterrad konnte von Hand starr zugeschaltet oder für Kurvenfahrt in einen Freilauf gebracht werden. So waren Rechtskurven besser zu fahren als Linkskurven, was auch in einem damaligen Prüfbericht negativ erwähnt wurde. Aber auf ein teures Differenzial konnte man so verzichten.
Dieselross F12GH
Ab 1952 wurden auch die Frauen in der bäuerlichen Arbeit entdeckt, die gerade auch in den damals häufigen Nebenerwerbsbetrieben einen Großteil der Arbeiten erledigen mussten. So wurde ein kleiner, leichter Traktor noch unter dem F15 entwickelt und ab 1952 auf den Markt gebracht. Er hatte mit dem Vorkriegsmodell gleichen Namens nichts mehr gemein, war in Blockbauweise gebaut und hatte die ansprechende Karosserie im Stil der übrigen Fendt Modelle. Der stehende MWM Einzylinder Motor wurde von einer geschlossenen Wasserkühlung auf Temperatur gehalten, die Ausrüstung war zeitgemäß und wie bei Fendt üblich reichhaltig. Von Anfang an kam der Traktor bei der Kundschaft gut an und wurde ein Verkaufserfolg.
Dieselross F12HL
In den fünfziger Jahren herrschte eine rege Diskussion pro und kontra Wasser- oder Luftkühlung. Viele Hersteller fuhren zweigleisig, so auch Fendt. Ein Jahr nach Vorstellung des F12GH wurde der baugleiche F12HL, aber mit luftgekühltem MWM-Motor auf den Markt gebracht. Auch er verkaufte sich gut, ein eindeutiger Trend zu Luft oder Wasser war nicht erkennbar.
Dieselross F12HLX
Gegen Ende der Bauzeit wurde 1958 noch eine kleine Serie des F12HLX produziert, die dem F12HL entsprach, jedoch ein zusätzliches Kriechganggetriebe enthielt. Dieses Getriebe war eine Vorwegnahme aus späteren Serien und ergab drei zusätzlich Vorwärts- und einen zusätzlichen Rückwärtsgang.
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