ZF stellte die Produktion von Schleppergetrieben für eine Leistung unter 80 PS ein, also musste Eicher eine Alternative finden. Da man zum Massey Ferguson Konzern gehörte, fiel die Entscheidung für Getriebe aus diesem Konzern aus. Auch der Königstiger I mit Dreizylinder Motor und der Königstiger II mit Vierzylinder Motor waren betroffen.
Anders als beim Tiger II sollte hier auch das unter Last ohne Kuppeln schaltbare Vorgelege der MF Multipower Getriebe übernommen werden. Bei Eicher wurde es hydraulische Schaltung genannt, daher der Zusatz HS im Namen. Anfängliche Schwierigkeiten mit der Haltbarkeit der Getriebe - wegen dem hohen Drehmoment der Eicher Motoren traten Schäden auf - konnten im Verlauf der Serie behoben werden.
Die gesamte Konstruktion ist ziemlich aufwendig, das eigentliche Getriebe hat drei Vorwärts- und einen Rückwärtsgang, ein zweistufiges Gruppengetriebe erhöht die Gangzahl schon auf 6 V / 2 R, mit dem wiederum zweistufigen hydraulischen Vorgelege sind es dann 12 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgänge. Oft gab es Schwierigkeiten bei der Bedienung, da die langsame Fahrstufe einen Freilauf hatte und somit keine Motorbremse zur Verfügung stand. Eicher veränderte die Schaltung, um die Unfallgefahr zu verringern.
Die Motoren der Vorgänger wurden mit geringen Modifikationen übernommen, beim Königstiger II mit einer Leistungssteigerung auf 55 PS. Die geringe Leistung der jetzt serienmäßigen Hydraulikpumpe konnte mit einer zusätzlichen, stärkeren Zahnradpumpe den Erfordernissen angepasst werden. Da die MF Getriebe keine Möglichkeit für Allradantrieb zu bieten hatten, wurden die Allradtraktoren weiterhin mit ZF-Getrieben und -Vorderachsen produziert.
|