Für Traktorenhersteller waren Anfang der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts schwere Jahre. Der "Traktorenkrieg" war im vollen Gange, Fordson hatte mit seinem Billigtraktor bis zu 75 Prozent Marktanteil erreicht. Doch IHC gab sich nicht geschlagen, mit neuen Konzepten wollte man den Markt zurück erobern. So entstand ein Traktor, der für alle Arbeiten auf einem Bauernhof nutzbar sein sollte, der Farmall. Die Vorderachse war extrem kurz, die Vorderräder standen dicht zusammen, auch "Row-Crop" genannt. Die Hinterachse dagegen wurde als Portalachse ausgelegt, um eine hohe Bodenfreiheit zu erreichen. Eine Zapfwelle gehörte zur Serienausstattung, alles andere war Sonderzubehör, sogar die Anhängerkupplung. Alle Modelle waren für den Zwischenachsanbau von Arbeitsgeräten ausgelegt.
Der Ausstattungsmöglichkeiten der späteren Modelle war groß. So waren allein schon drei Vorderachsen erhältlich: ein Einzelrad, die in USA normale Row-Crop Version mit extrem kurzer Achse und die hier normale breite Achse.
Regular und Fairway
1924 ging der erste McCormick-Deering Farmall in Serie. Später erhielt er noch den Namenszusatz "Regular", um ihn von den Folgemodellen besser unterscheiden zu können. Angetrieben wurde er von einem Vierzylinder Petroleum (Kerosene) Motor mit ca. 3,6 Litern Hubraum sowie einer Leistung von 13 PS am Zughaken und 20 PS an der Zapfwelle. Geschaltet wurde mit einem Getriebe mit drei Vorwärts- und einem Rückwärtsgang.
Eine Variante für die Golfplatzpflege war der Fairway, der dafür im Durchmesser kleinere, breitere und glatte Stahlräder erhielt, vorne 24 x 8 Zoll, hinten 40 x 16 Zoll.
F-12
Da dieser Traktor auch in Neuss gebaut wurde, siehe hier eine gesonderte Beschreibung der deutschen Varianten.
F-14
Der F-14 kam erst 1938 auf den Markt. Er war eine Weiterentwicklung des F-12, verzichtete also mit größeren Hinterrädern auf die Portalachse. Der kleine Motor mit gut 1800 ccm Hubraum wurde beibehalten, erhielt aber etwas mehr Leistung.
F-20
Der F-20 löste den Regular ab. Die Leistung des Motors wurde erheblich gesteigert und das Getriebe erhielt vier Vorwärtsgänge. Ab 1933 waren auch Luftreifen erhältlich, womit der Traktor auch auf der Straße bewegt werden konnte.
F-30
Diese stärkste Version der Ur-Farmall erhielt mehr Hubraum, aus den ca. 4,6 Litern wurde eine Leistung von 25 PS am Zughaken und 33 PS an der Zapfwelle erreicht. Auch hier hat das Getriebe vier Vorwärts- und einen Rückwärtsgang.
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